Wohnungsnot?

Wer eine Planung für übermorgen sorgfältig plant, muss die Entwicklung etwa so weit zurück verfolgen, wie das Planungsziel entfernt liegt. Die Überbauung des Viererfeldes würde eine solch weitsichtige Planung erfordern.
Aber weit gefehlt. Es wird mit den leierhaft vorgetragenen Schlagworten Wohnungsnot und Landflucht für eine Überbauung geworben.

Der Wohnraumkonsum nimmt dann zu, wenn die Kinder ausgeflogen sind.
Viele wohnen dann lange allein in zu grossen Wohnungen.
Wenn nur jeder 5. Alleinstehende jemanden aufnimmt, ist das besser, als neue Wohnungen zu bauen.


Thomas Kessler, Integrationsexperte


1965 erreichte die Stadt einen Bevölkerungshöchststand von 163’000 Einwohnern.
2021, nach einem Einbruch, wieder 143’000 Einwohner. Dazwischen wurden viele Grünzonen überbaut. Mehr Wohnungen und weniger Bevölkerung? Des Rätsels Lösung bringt die Durchschnittsbelegung pro Wohnung:
1965: 2.82 Personen,
2021: 1.83 Personen.
Dahinter verbirgt sich ein zunehmender Bedarf an Wohnraum, aber auch eine grosse Anzahl von überflüssigem Wohnraum von Personen, welche in ihren zu grossen alten Wohnungen verharren und das Angebot verkleinern. 

Wenn gleichzeitig bei der aktuellen Geburtenrate von 1.5 ein Bevölkerungsschwund voraussehbar ist, dass nach einer kurzen Periode der Stagnation die Bevölkerung stetig abnehmen dürfte, zudem Energieknappheit und sorgfältiger Umgang mit Rohstoffen sowie Kulturland dringend nötig sind, so muss das Schlagwort Wohnungsmangel still begraben werden und die Verteilungsproblematik anders gelöst werden als mit Überbauung von…  Kulturland!

Fertig Aussicht! Vom Studerstein (Denkmal für Alpenforscher) aus sähe man keine Berge und kein Berner Münster mehr.